Skip to main content
Erfolgsgeschichten aus NRW

dermanostic GmbH – Hautarztpraxis online

Weshalb fast 40 Tage warten, wenn es auch in 24 Stunden geht? Dermanostic macht’s möglich. Das junge Unternehmen aus Düsseldorf nennt sich „Hautarzt per App“ und kann durch Online-Diagnosen auf Bildbasis in vielen Fällen Besuche in einer Hautarztpraxis ersetzen.

Die Herausforderung

Ob Akne oder Rosazea, Neurodermitis oder Warzen, Herpes oder Hautkrebs: Es gibt viele unterschiedliche Hautkrankheiten. Es gibt auch viele Hautärztinnen und Hautärzte, die sie behandeln. Aber: In NRW warten die Menschen im Durchschnitt bis zu 38 Tage auf einen Hautarzttermin, sagen Dr. Alice Martin und Dr. Estefanía Lang. In anderen Bundesländern ist es nicht viel anders. Sie sind selbst Hautärztinnen – und möchten nicht, dass Menschen mit Hautproblemen so lange warten müssen, bis sie diese abklären und die Therapie starten können. Ihr Ansatz: Telemedizin. Als Gründerinnen und Geschäftsführerinnen der medi-login GmbH in Düsseldorf sammeln die beiden Dermatologinnen bereits seit einigen Jahren digitale Erfahrung. Das Unternehmen bietet Online-Fortbildungen für Medizinerinnen und Mediziner. Als durch eine Änderung der Berufsordnung der Ärztinnen und Ärzte 2018 die Fernbehandlung erlaubt wurde, starteten sie durch. Bereits ein Jahr später gründeten sie gemeinsam mit ihren Ehemännern Patrick Lang und Dr. Ole Martin, ebenfalls Ärzte, die dermanostic GmbH. Slogan des Unternehmens: „Hautarzt per App“.

Beauftragt durch:

  • Fotos: Patrycia Lukas, dermanostic GmbH
  • Text: Lothar Schmitz, Wirtschaftsjournalist Bonn

Alice Martin, Gründerin

“92 Prozent unserer Patientinnen und Patienten benötigen danach keinen weiteren Hautarztbesuch”

Die Innovation

„Die Dermatologie bietet sich besonders gut für Telemedizin an“, ist Alice Martin überzeugt. „Viele Diagnosen lassen sich auf Basis von qualitativ ausreichenden Bildern stellen.“ In vielen Fällen müsse ein Hautarzt oder eine Hautärztin die entsprechende Hautstelle gar nicht ertasten, sondern vor allem sehen – das gehe auch per qualitativ hochwertigem Foto. Und so funktioniert’s: Wer an seiner Haut eine Veränderung feststellt und eine ärztliche Einschätzung wünscht, lädt sich die dermanostic-App herunter, lädt drei Fotos von der Stelle hoch und füllt einen kurzen Fragebogen aus, der das Anamnesegespräch in der Praxis ersetzt. Die App leitet genau zu den einzelnen Schritten an. Dann muss man sich registrieren, wobei dermanostic alle Daten nach DSGVO-Standard vertraulich behandelt. Innerhalb von 24 Stunden erhält man dann eine Diagnose und Therapieempfehlung samt Privatrezept. Letzteres geht auf Wunsch auch direkt an die bevorzugte Apotheke oder eine Partner-Online-Apotheke, so dass man ein Antibiotikum oder eine Salbe schnell einsetzen kann.

„92 Prozent unserer Patientinnen und Patienten benötigen danach keinen weiteren Hautarztbesuch“, berichtet Alice Martin. Alle Ärztinnen und Ärzte im Team von dermanostic sind in Deutschland zugelassene Fachmedizinerinnen und Fachmediziner für Dermatologie. Die telemedizinische Behandlung kostet 25 Euro; Privatversicherte können die Rechnung wie gewohnt bei ihrer Versicherung einreichen. Mit einigen gesetzlichen Krankenkassen hat dermanostic inzwischen Verträge abgeschlossen, diese übernehmen die Kosten als besondere Leistung für ihre Kundinnen und Kunden. Seit 2020 laufen die ersten Behandlungen, bis August 2023 haben rund 180.000 Personen dermanostic in Anspruch genommen. Zudem hat das Unternehmen inzwischen zahlreiche Verträge mit Unternehmen abgeschlossen, die ihren Beschäftigten im Rahmen von Betrieblichem Gesundheitsmanagement auch dermanostic-Behandlungen anbieten. Als nächste Stufe arbeitet dermanostic daran, niedergelassene Hautärztinnen und Hautärzte einzubinden. Diese könnten dann durch dermanostic einerseits entlastet werden, andererseits denjenigen Personen, die persönlich untersucht werden müssen, schneller Termine anbieten.

Mehr zu dermanostic
2019
Gründungsjahr
14
Hautfachärzte
150.000
Behandelte Patienten

Der NRW-Effekt

Alice Martin und Estefanía Lang kennen sich aus ihrer Tätigkeit an der Hautklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf. Im STARTPLATZ Düsseldorf haben sie dann gemeinsam mit Patrick Lang und Ole Martin dermanostic gegründet und vorangetrieben. Inzwischen sitzt das junge, expandierende Unternehmen im Life Science Center Düsseldorf. Dem Standort NRW ist dermanostic sehr verbunden. „Wir profitieren hier unter anderem vom EXIST-Gründungsstipendium, vom Programm Scale-up.NRW für wachstumsstarke Start-ups und der Unterstützung durch die NRW.Bank“, zählt Patrick Lang wichtige Standortvorteile auf. Auch den Gründerpreis NRW konnte dermanostic bereits gewinnen.

Unterstützt durch

Transformation durch Innovation

Hintergrund der Publikationsreihe

Die Publikationsreihe „Transformation durch Innovation“ soll veranschaulichen, wie Unternehmen in NRW, dank der durch das Land NRW geschaffenen Rahmenbedingungen, erfolgreiche Innovationsgeschichten schreiben konnten.

Sie haben Interesse in einer zukünftigen Auflage präsentiert zu werden?
Dann melden Sie sich mit Ihrem Anliegen unter: