Pionierarbeit mit Nanobodies
Die immunologische Forschung an der Universitätsklinik Bonn (UKB) erlebt einen bedeutenden Aufschwung durch die jüngste Förderzusage. Prof. Florian I. Schmidt vom Institut für Angeborene Immunität hat einen prestigeträchtigen Consolidator Grant des European Research Council erhalten, der mit zwei Millionen Euro dotiert ist. Diese Förderung ist ein Zeugnis für das hohe Niveau der immunologischen Forschung in Nordrhein-Westfalen.
Das Herzstück der Studie, die 2024 beginnen wird, ist die Untersuchung der Kontrolle von Entzündungsreaktionen im Körper durch spezifische zelluläre Signalwege. Eine zentrale Rolle spielen dabei Nanobodies – kleine, innovative Proteine, die aus Alpaka-Antikörpern abgeleitet sind. Diese Nanobodies könnten entscheidend dazu beitragen, autoinflammatorische Krankheiten effektiver zu behandeln.
Entzündungen sind eine grundlegende Reaktion des Immunsystems auf Krankheitserreger oder Körperschäden. Sie mobilisieren das körpereigene Abwehrsystem, was zu einer spezifischen Immunantwort führt. Eine korrekte Regulation dieser Reaktionen ist entscheidend, um Überreaktionen des Immunsystems und daraus resultierende Erkrankungen wie Colitis ulcerosa oder sogar Krebs zu verhindern.
Prof. Schmidt, Mitglied des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 und des Transdisziplinären Forschungsbereichs „Life & Health“ der Universität Bonn, konzentriert sich auf die negative Regulierung des Immunsystems. Er vermutet, dass bestimmte Proteine als zentrale Regulatoren agieren könnten, um die Immunantwort abzuschwächen oder zu unterdrücken. Durch den Einsatz von CRISPR/Cas9-Technologie, cDNA-Screenings und den eigens entwickelten Nanobodies wird sein Team die Funktion dieser Proteine erforschen und möglicherweise neue therapeutische Ansätze entdecken.
Quelle: Medizin.NRW
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